Drittes Frauenhaus für Köln

Pressemitteilung der Autonomen Frauenhäuser Köln zur Ratssitzung am 12.12.2019

Der Rat der Stadt Köln hat in seiner Sitzung am 12.12.2019 befürwortet, ein 3. Frauenhaus in Köln zu errichten. Die Zahl der Abweisungen in den bestehenden Kölner Frauenhäusern und ihre hohe Auslastung zeigen, dass weitere Schutzplätze für von Gewalt betroffene Frauen im Rheinland dringend notwendig sind. Frauen helfen Frauen e.V. Köln und zahlreiche Mitstreiterinnen setzen sich darum seit vielen Jahren für ein 3. Kölner Frauenhaus ein.
Wir begrüßen darum ausdrücklich die Willensbekundung des Rats und den Auftrag an die Verwaltung, eine geeignete Immobilie bzw. Baugrundstück zu finden. Wir freuen uns, dass im Antrag auch der Aspekt der Barrierefreiheit bedacht wurde, wie auch die bisher in Köln nicht mögliche Aufnahme von Jungen über 12 Jahren.
Ein Frauenhaus ist mehr als ein Dach über dem Kopf, so sind mehr Frauenhausplätze selbstverständlich verbunden mit einer entsprechenden Personalausstattung und weiteren notwendigen Kosten für den Betrieb eines Frauenhauses. In weiteren Schritten ist die Frage der Finanzierung von Personal-, Sach- und Betriebskosten zu verhandeln und zu klären.

Zusätzlich zum geplanten und begonnenen Neubau des 1. Frauenhauses mit erhöhter Platzzahl, hätte Köln dann in Zukunft zwei barrierefreie Frauenhäuser mit der Möglichkeit der Aufnahme von älteren Jungen. Sehr erfreut sind wir darüber, dass in der Ratssitzung für den Neubau eine zusätzliche Fachstelle für die Arbeit mit den Kindern verabschiedet wurde. Damit hat der Rat der Stadt Köln anerkannt, dass eine traumasensible Arbeit mit Kindern, die Gewalt (mit)erlebt haben eine entsprechende Personalausstattung braucht.
In Folge der Ratifizierung der „Konvention des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“ (Istanbul Konvention) im Jahr 2018 werden endlich bei Bund, Land und der Stadt Köln notwendige erste Schritte der Umsetzung unternommen. Frauen helfen Frauen e.V.

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